Bei Folsäuremangelzuständen Zusammensetzung: 1 Tablette enthält: Folsäure 5 mg Sonstige Bestandteile: Cellulose, Lactose, Magnesiumstearat, hochdisperses Siliciumdioxid, Talkum. Anwendungsgebiete: Therapie von Folsäuremangelzuständen, die diätetisch nicht behoben werden können. Dosierung: Soweit nicht anders verordnet je nach Bedarf 1-3 Tabletten pro Tag einnehmen. Die Tabletten werden unzerkaut zu den Mahlzeiten mit etwas Flüssigkeit eingenommen. Die Tabletten haben eine Bruchkerbe zur Halbierung. Gegenanzeigen: Der durch Folsäure hervorgerufene Anstieg der jungen roten Blutkörperchen (Retikulozyten) kann einen Vitamin B12-Mangel maskieren. Wegen der Gefahr irreversibler neurologischer Störungen ist vor Therapie einer Blutarmut infolge gestörter Entwicklung der roten Blutkörperchen (Megaloblastenanämie) sicherzustellen, dass diese nicht auf einem Vitamin B12-Mangel beruht. Die Ursache einer Megaloblastenanämie muss vor Therapiebeginn abgeklärt werden. Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit: Es sind keine Risiken bekannt. Nebenwirkungen: In Einzelfällen können Überempfindlichkeitsreaktionen z.B. in Form von Hautrötungen (Erythem), Juckreiz (Pruritus), Luftnot (Bronchospasmus), Übelkeit oder Kreislaufkollaps (anaphylaktischer Schock) auftreten. Bei sehr hohen Dosierungen kann es zu Magen-Darm-Störungen, Schlafstörungen, Erregung oder Depressionen kommen. Wechselwirkungen: Folsäure kann die Blutspiegel von Antikonvulsiva (z. B. Phenytoin, Phenobarbital, Primidon) senken und dadurch unter Umständen die Krampfbereitschaft erhöhen. Bei Gabe hoher Dosen können sich Folsäure und gleichzeitig verabreichte Folsäureantagonisten (z. B. Trimethoprim, Methotrexat) gegenseitig in ihrer Wirkung hemmen. Zusammen mit Fluorouracil können schwere Durchfälle auftreten. Chloramphenicol kann das Ansprechen auf Folsäure verhindern. Mit Folsäure-Hevert Tabletten kann ein Folsäuremangel schnell und wirksam behoben werden. Folsäure gehört zur Gruppe der B-Vitamine und ist als Cofaktor an vielen Stoffwechselvorgängen beteiligt, besonders am Eiweiß- und Nukleinsäurestoffwechsel. Folsäure befindet sich in stoffwechselaktiven Geweben wie Leber, Knochenmark, Nerven aber auch in den Muskeln. Folsäure ist als Faktor des Vitamin B-Komplexes in Spinatblättern und anderem grünen Gemüse, Pilzen, Hefe, Eiern und Leber enthalten. Da diese Nahrungsmittel in der Kost vieler Bevölkerungsgruppen fehlen, ist ein ernährungsbedingter Folsäuremangel keine Seltenheit. Die Folsäurebedarfsdeckung ist deshalb schwierig, weil ein erheblicher Anteil der Nahrungsfolate beim Kochen durch Hitze- und Sauerstoffeinfluss zerstört wird bzw. aufgrund der Wasserlöslichkeit ins Wasch- bzw. Kochwasser übergeht und verworfen wird. Im Einzelfall können die Folatverluste durch die küchentechnische Zubereitung bis zu 100% betragen. Mangelnde Zufuhr oder höherer Bedarf führen zu Folsäuremangelsymptomen, bedingt durch einseitige Ernährung z.B. bei erhöhtem Alkoholkonsum oder ungenügender Resorption wegen zu schneller Magen-Darm-Passage (Durchfallerkrankungen), nach Resektion des oberen Dünndarms oder vermehrtem Verbrauch z.B. bei der Dialyse, bei Überfunktion der Schilddrüse, während der Schwangerschaft, oder verminderter Verwertung durch Lebererkrankungen und antagonistische Wirkung von Arzneimitteln z.B. verschiedener Antibiotika, Ovulationshemmer (Pille), Zytostatika und Antiepileptika. In der Schwangerschaft werden große Folatmengen für die Folsäureversorgung des Embryo, für die Bildung plazentaren Gewebes sowie den Ersatz der erhöhten renalen Folatverluste gebraucht. Der Folatbedarf der Schwangeren ist daher im Vergleich zur normalen weiblichen Bevölkerung verdoppelt. Auch der Folatbedarf stillender Mütter ist im wesentlichen durch die Folsäureabgabe in die Milch erhöht. Folsäuremangelsymptome äußern sich in neurologischen und psychiatrischen Störungen (hirnorganisches Syndrom, Störung der Pyramidenbahnen, Neuropathien) mit allgemeiner Schwäche, Schlaflosigkeit, Vergesslichkeit, Parästhesien und Kribbeln, sowie in blasser Gesichtsfarbe, schmerzhafter, geschwollener und glänzender Zunge. Weitere Symptome des Folsäuremangels sind Schleimhautveränderungen im Bereich der Mundhöhle und gastrointestinale Störungen, die zu Durchfall führen. Folsäure muss deshalb dem Organismus in hohen Dosen zugeführt werden. Fortgeschrittener Folsäuremangel äußert sich immer durch Veränderung des roten Blutbildes (makrozytäre Anämie). Die Störungen sind besonders ausgeprägt bei gleichzeitigem Zusammentreffen von Folsäure- und Vitamin B12-Mangel. In diesem Falle wird die Kombinationsbehandlung mit Vitamin B12-Hevert plus Folsäure-Hevert Injektionslösung empfohlen.