Noble Blässe ist schon lange vorbei, man sonnt sich im Bikini und braune Haut gilt als Schönheitsmerkmal - bis zu einem gewissen Mape. Permanente Sonnenbankbesuche und häufige Sonnenurlaube - und immer noch das Gefühl, dass man nicht genug gebräunt ist - sind Hinweise auf eine ernsthafte, zwanghaft Erkrankung. Bei manchen Menschen ist das Verlangen nach gebräunter Haut nicht zu sättigen. Diese "Bräunungssucht" nennt man "Tanorexie" - ein Begriff, der sich aus "to tan" (bräunen) und Anorexie (Magersucht) zusammengesetzt. Der Zusammenhang mit Magersucht und dem gestörten Selbstbild soll verdeutlichen, wie krankhaft die ständige Angst vor einem blassen und nicht perfekt gebräunten Körper ist. Das gesunde Maß für die richtige Bräune haben Tanorexiker dabei schon längst verloren.

Tanorexiker nehmen für die perfekte Bräune ein hohes Risiko in Kauf, die Solariumsucht endet häufig in einer Hautkrebserkrankung. Trotz der Warnungen von Hautärzten und dermatologischen Aufklärungskampagnen steigt schon seit Jahren weltweit die Anzahl von Patienten, bei denen Pigmentzellen bösartige Veränderungen zeigebn und die Betroffenen an Hautkrebs (Malignes Melanom) erkranken. Diese Tumore verhalten sich sehr aggressiv und zerstören die Haut.

Heilung vor der Sonnensucht ist schwer, sie kann nur durch Aufklärung erfolgen, als richtige Krankheit ist Tanorexie bisher nicht anerkannt.