Wilde Karden-Urtinktur Verwendete Pflanzenteile: Wurzel Wesen der Pflanze: Die Wilde Karde ist erst in jüngerer Zeit als Heilpflanze wiederentdeckt worden und in ihren Heilungspotenzen daher erst lückenhaft beschrieben. Ihrem Gestaltausdruck nach ist sie darauf angelegt; alles nicht zentral Zugehörige entschieden von sich zu weisen. An allen Pflanzenteilen zeigt sie einen starken Bezug zur Mitte. So bilden die meist mit Regenwasser gefüllten Blattschalen; die um die zentrale Sprossachse wachsen; eine höchst wirksame Klettersperre gegen alle Bodentiere. Die Mittelader der Blätter ist auf der Unterseite mit zahlreichen Stacheln besetzt. Der zentrale; oberste Blütenkopf ist unter allen Blütenköpfen der größte. Der zurückweisende Gestus ist vor allem in den Blütenköpfen mit einem Bewegungsausdruck von innen nach außen verknüpft. Die Blüten des eiförmig ausgestülpten Blütenkorbes fangen dementsprechend zuerst in der Mitte in Form eines Ringes an zu blühen. Wenn sie verblühen; treiben die Nachbarblüten aus, so dass die Blühwelle als Doppelring zu den Polen wandert. Obwohl Karde „Distel“ bedeutet; zählt sie nicht zu den Distelgewächsen; sondern bildet eine eigene botanische Klasse. Anders als bei Disteln sind ihre Stacheln nicht so sehr Ausdruck aggressiver Verteidigung gegenüber möglichen äußeren Angriffen – dazu sind die Blütenstacheln z. B. viel zu weich – sondern eines eben entschiedenen Herausdrängens dessen; was nicht ihr eigen ist.